momentform
meint eine musik, die zwar beginnt
und auch wieder aufhört,
aber eigentlich schon immer angefangen hat und auch
unbegrenzt so weitergehen könnte, eine musik,
in der allein das jetzt, das gegenwärtige zählt und
in deren verlauf auf keiner ebene eine richtung festzustellen ist.

karl heinz stockhausen 1961


meine ästhetische haltung hat nichts mit dem verlangen nach selbstausdruck zu tun,
sondern ganz einfach mit der organisation von material. es gibt unvermeidlicherweise zwei arten von ausdruck: denjenigen, der aus der persönlichkeit des komponisten rührt und denjenigen, der aus der natur und aus dem zusammenhang des materials entsteht. ich empfinde den ausdruck als stärker und feiner, wenn ich mich nicht darum bemühe, ausdruck bewusst zu erzeugen, sondern ihm ermögliche, auf natürliche weise zu entstehen.

john cage 'credo' 1937 - 38


rhythmus entsteht durch veränderung


rauschpartikel 2004

... die 90 geschichten sollten ungeordnet zusammengestellt werden um zu veranschaulichen, dass alles,
klänge, geschichten (und weiter gefasst, alles leben) miteinander in beziehung stehen,
und dass diese komplexität wesentlich deutlicher wird, wenn sie nicht zu sehr vereinfacht wird
durch die vorstellungen von beziehungen im geiste eines einzelnen.

john cage 'indeterminacy' 1959


zufallsoperationen sind nicht geheimnissvolle quellen 'der richtigen antwort'.
es ist ein mittel eine einzelne unter einer vielzahl von antworten ausfindig zu machen,
und gleichzeitig, das ego von seinem geschmack und seiner erinnerung zu lösen,
seinem streben nach macht und reichtum, das ego zu beruhigen,
so dass der rest der welt die möglichkeit findet, in die dem ego eigene erfahrung einzudringen,
sei es außen oder innen.

john cage 'empty words' 1974 - 75



komponieren, aufführen und zuhören sind drei nahezu grundverschiedene dinge

john cage