meine ästhetische haltung hat nichts mit dem verlangen nach selbstausdruck zu
tun,
sondern ganz einfach mit der organisation von material. es gibt unvermeidlicherweise
zwei arten von ausdruck: denjenigen, der aus der persönlichkeit des komponisten
rührt und denjenigen, der aus der natur und aus dem zusammenhang des materials
entsteht. ich empfinde den ausdruck als stärker und feiner, wenn ich mich nicht
darum bemühe, ausdruck bewusst zu erzeugen, sondern ihm ermögliche, auf natürliche
weise zu entstehen.
john cage 'credo' 1937 - 38
rhythmus entsteht durch veränderung
rauschpartikel 2004
...
die 90 geschichten sollten ungeordnet zusammengestellt werden um zu veranschaulichen,
dass alles,
klänge, geschichten (und weiter gefasst, alles leben) miteinander in beziehung
stehen,
und dass diese komplexität wesentlich deutlicher wird, wenn sie nicht zu
sehr vereinfacht wird
durch die vorstellungen von beziehungen im geiste eines einzelnen.
john cage 'indeterminacy' 1959
zufallsoperationen sind nicht geheimnissvolle quellen 'der richtigen antwort'.
es ist ein mittel eine einzelne unter einer vielzahl von antworten ausfindig
zu machen,
und gleichzeitig, das ego von seinem geschmack und seiner erinnerung zu lösen,
seinem streben nach macht und reichtum, das ego zu beruhigen,
so dass der rest der welt die möglichkeit findet, in die dem ego eigene
erfahrung einzudringen,
sei es außen oder innen.
john cage 'empty words' 1974 - 75
komponieren, aufführen und zuhören sind drei nahezu grundverschiedene
dinge
john cage